Experten gingen 1997 von 22 Millionen Fernsehtext-Haushalten in Deutschland aus [Kul]. Da die Preise für Fernseher mit Fernsehtext-Decodern heute teilweise schon unter 300 DM liegen, ist davon auszugehen, dass die Zahl der Haushalte mit Fernsehtext-Geräten weiter steigen wird.
Mit Fernsehtext begann eine Entwicklung, die bis heute anhält: Traditionelle Medien werden individueller nutzbar.
In Bezug auf Internet und digitales Fernsehen übernimmt Fernsehtext gegenwärtig eine Art Pionierfunktion. Um Fernsehtext zu nutzen, müssen die Zuschauer selbst aktiv werden. Fernsehtext vermittelt so erste Erfahrungen im Umgang mit Abrufdiensten am Bildschirm.
Aber der Fernsehtext ist bezogen auf seine Darstellungsmöglichkeiten in die Jahre gekommen. Vor allem die junge Generation ist durch PCs mit grafischen Oberflächen und leichter Navigation per Maus verwöhnt und dies lässt im Vergleich dazu den Videotext mit seiner ,,Lego-Grafik'' antiquiert aussehen.
Abzusehen ist aber auch, dass digitales Fernsehen (eventuell in Verknüpfung mit Internet) Fernsehtext in der heutigen Form in spätestens 10 Jahren verdrängt haben wird. Dann wird es keine Austastlücke mehr geben, in der die Sender wie bisher ihre Fernsehtext-Signale ausstrahlen können. Jeder Sender wird dann Textinformationen in beliebiger Form und beliebiger Menge anbieten können.
In der Diskussion um digitales Fernsehen ist derzeit vor allem von Zusatzinformationen die Rede.
Die vorliegende Arbeit wird der Frage nachgehen: Was ist das (technisch) Spezifische an Fernsehtext? Wie sehen die Entwicklungen künftiger Text-Technologien auf dem Fernsehbildschirm aus?
Die britischen Fernsehsysteme BBC und IBA führten den sogenannten ,,UK-Teletext'' im November 1976 als regelmässiges Programm ein. BBC taufte ihn ,,Ceefax'', der kommerzielle Anbieter IBA nannte seinen Fernsehtext ,,Oracle''.
Mit der Einführung des französischen Fernsehtextes ,,Antiope'' Anfang der 80er Jahre gab es in Europa zwei technische Grundstandards: Einmal das Prinzip des UK-Teletextes, welches an die Zeilen der Austastlücke gebunden ist, und zum anderen das zeilenungebundene ,,Antiope-Didon''-System, das aus der elektronischen Datenverarbeitung heraus entwickelt wurde. Durchsetzen konnte sich bis Ende der 80er Jahre das britische Prinzip. Grund war vor allem, dass es das Ursprungssystem war und deshalb von den Ländern, die Fernsehtext zuerst eingeführt hatten, bereits übernommen war. Selbst französische Fernsehkanäle (z.B. TV 5) sind mittlerweile auf das zeilengebundene System übergegangen, was letztendlich auch mit ihrer Einspeisung in europäische Kabelnetze und der Lesbarkeit des Textes mit Decodern nach dem UK-Teletext-Prinzip zu tun hat.
Sowohl Ceefax als auch Oracle bieten beispielsweise in den ungenutzten Zeilen des Fernsehtext-Signals seit Ende der 80er Jahre gebührenpflichtige Datenverarbeitungsprogramme an. Die BBC betreibt einen Service für Handelsketten und Wettbüros. Hier können Preis- und Lagerdaten oder Erebnisse von Pferderennen via Ceefax an die einzelnen Geschäftstellen gesendet werden. Darüber hinaus bieten Oracle und Ceefax auch geschäftliche Kommunikationsdienste an. Beliebige Datenpakete werden verschlüsselt in das Fernsehsignal eingespeist. Ein spezieller Decoder entschlüsselt die Daten beim Empfänger und verarbeitet sie weiter [Ger88].
Pionierdienste leisteten die britischen Fernsehtextdienste auch bei der Übermittlung von Telesoftware, beispielsweise für Telespiele oder einfache Schreib-und Rechenprogramme für Personalcomputer.
In Deutschland ist seitdem die Bezeichnung ,,Fernsehtext'' (DIN-Norm 45060 A 3 des Deutschen Instituts für Normung) amtlich. In der Umgangssprache setzten sich aber eher die Bezeichnungen ,,Videotext'' oder ,,Teletext'' durch.
Ab Dezember 1983 wurde der ARD/ ZDF-Videotext in vier statt bisher zwei Zeilen der Austastlücke gesendet. So konnte die Wartezeit auf die aufgerufenen Tafeln erheblich verringert werden.
Ein weiterer technischer Faktor wurde damals hinsichtlich seiner Perspektive stark überschätzt. Im UK Teletext waren zum damaligen Zeitpunkt fünf sogenannte ,,Enhancement-Levels'' möglich. ARD und ZDF verwendeten damals Level 1. Dieses Basissystem liefert nur einen beschränkten Zeichenvorrat, kann Grafiken nur in Blockform setzen und verfügt nur über acht Farben.
Sowohl Geräteindustrie als auch Fernsehtext-Macher rechneten spätestens für Ende der 80er Jahre mit der Einführung von Level 2. ARD und ZDF stellten zwar 1995 auf der Funkaustellung in Berlin Fernsehtext im sogenannten 2.5-Level vor, aber die Geräteindustrie hat die besseren Gestaltungsmöglichkeiten im Fernsehtext zum grössten Teil ignoriert. Gründe hierfür sind, dass Textdecoder für Level 2.5 relativ teuer zu produzieren sind. (Lediglich in 16:9 tauglichen TV-Geräten werden gegenwärtig Textdecoder für Level 2.5 eingebaut.) Auch gibt es immer noch grosse Probleme mit der technischen Realisierung, da die zu übertragenden Datenmengen so gross sind, dass sie den Umlaufzyklus (siehe Kapitel 2.5.1 auf Seite pageref) von Fernsehtext an den Rand des Absturzes bringen können ( Arte- und 3sat-Text senden in Level 2.5). Angesichts der Entwicklung, dass im Videotext auch oft Internetadressen angegeben werden und bestimmte Zeichen (z.B. @ ) mit Level 1 nicht darstellbar sind, wäre ein Level 2.5 notwendig, zudem sich der Videotext auch grafisch immer mehr mit dem Internet messen lassen muss.
Das digitale Fernsehen wird technische Lösungen für die Textübertragung bieten, die höhere Level bei der Fernsehtextausstrahlung überflüssig machen.
Ein Beispiel für die Möglichkeiten von Level2 sehen sie in Abbildung 1 auf Seite pageref.
(Detailiert nachlesbar in [Pim88].)
Um nun auch Informationen darstellen zu können, die nicht auf eine Tafel passen, hat der Journalist im Teletext mehrere Möglichkeiten:
,,Roll-Tafeln'' sind mit speziellen Steuerzeichen versehen, die den Decoder darauf hinweisen, dass die Seite in verschiedenen Inhaltsversionen vorliegt, die in regelmässigen Abständen durchgewechselt werden sollen.
Wichtige Seiten wie zum Beispiel die Tafel 100 werden aus sogenannte ,,Index-Tafeln'' öfter gesendet, um möglichst ohne lange Wartezeiten vom Decoder dargestellt werden zu können.
Abbildung 3 auf Seite pageref demonstriert die Reihenfolge der Seitenaustrahlung. Man erkennt, dass innerhalb des Zykluses die als ,,Index-Tafeln'' (rot und violett) gekennzeichneten Seiten mehrmals ausgestrahlt werden. Damit wird gewährleistet, dass diese Inhaltsangaben möglichst schnell gefunden werden, denn sie werden auch besonders oft benötigt. Der Benutzer will schliesslich nicht 2 Minuten warten, bis er die Begrüssungsseite 100 dargestellt bekommt.
Tafel 110 und 309 sind im Modell als ,,Roll-Tafel'' dargestellt. Das heisst, sie wechseln periodisch ihren Inhalt. Beispielsweise ist Tafel 110 die Nachrichtenübersicht, welche offenbar nicht auf einer einzelnen Seite darstellbar ist. Deshalb werden die Einträge zur Hälfte auf je eine Seite verteilt, die anschliessend im Wechsel angezeigt werden. Tafel 309 stellt hingegen das Fernsehprogramm für den übernächsten Tag dar. Hier werden die sonst üblichen drei Seiten für Vormittag, Nachmittag und Abend zu einer ,,Roll-Tafel'' zusammengefasst, da sie so als nicht besonders interessante Seiten Übertragungsleistung sparen. Technisch realisiert wird der Seitenwechsel dadurch, dass in jedem Zyklus eine andere Seite gesendet wird. Also, um beim Beispiel zu bleiben, wenn im aktuellen Zyklus Tafel 309-2 ausgestrahlt wird, kommt im nächsten Zyklus Tafel 309-3 und daran anschliessend wieder Tafel 309-1. Der Decoder im Videorecorder erkennt die Ausstrahlung der neuen Seite, da in jeder Seite ein versteckter Steuercode darauf hinweisst, dass sich die Seite periodisch ändert. Nach Empfang der neuen Seite wird der Bildschirminhalt automatisch durch diese ersetzt.
Die violett gezeichnete ,,Index-Tafel'' 100 nimmt hier noch eine Sonderstellung ein. Der im Modell dargestellte Anbieter hat sich nämlich entschlossen, diese Seite zusätzlich als ,,Roll-Tafel'' zu gestalten, um Details einzelner Kataloge einzublenden oder in kurzer Folge die Werbebanner zu wechseln, um besser auf sie aufmerksam zu machen. Wie die gerade beschriebenen normalen ,,Roll-Tafeln'' auch wird bei der Tafel 100 bei jeder Übertragung mit dem Inhalt der nächsten gewünschten Unterseite gesenden. Im Gegensatz zu den normalen ,,Roll-Tafeln'' wird Tafel 100 jedoch als ,,Index-Tafel'' mit höherer Frequenz gesendet, was zu sehr raschen Wechseln des Seiteninhalts führt. Diese halten sich allerdings meistens inhaltlich gering, da der Inhalt der gesamten Seite gar nicht während einer Darstellung erfaßt werden kann. Meistens wird nur ein anderes Werbebanner in den Seitenfuß eingesetzt.
Durch das Video-Programm-System (VPS) kann der Videorecorder flexibel auf kurzfristige Änderungen der Sendezeit reagieren. Jeder Sendung wird hierzu ein Label aus geplanter Anfangszeit und -datum zugeordnet. Bei Sendebeginn wird über das Teletextsignal das Label als Steuercode gesendet, worauf sich der Videorecorder einschaltet. Bei Sendeunterbrechungen - beispielsweise wegen Nachrichteneinschüben - besteht die Möglichkeit des Sendens eines ,,Unterbrechungssignals''. Endet die Sendung, so wird auch das Label-Signal abgeschaltet, worauf der Videorecorder die Aufnahme beendet. Das VPS ist heute sehr verbreitet, wenngleich es bis vor kurzem ausschließlich von den öffentlich-rechtlichen Sendern gesendet wurde. Einige private Sender strahlen es inzwischen auch aus, wenngleich sie aus finanziellen Gründen in den Werbepausen kein ,,Unterbrechungssignal'' senden (vgl. [vidg]).
Um die Navigation innerhalb der oft über 800 Tafeln zu erleichtern, führte man zu Beginn der 90er Jahre den TOP-Text ein. Dabei handelt es sich Zusatzinformationen zur Struktur der Seiten, so dass der Dekoder im TV-Gerät ein geschachteltes Inhaltsverzeichnis anlegen kann, wie man es in Abbildung 4 auf Seite pageref sehen kann.
Desweiteren wurden die Fernbedienungen der TOP-Text-Geräte mit vier verschiedenfarbigen Tasten ausgestatten, die mit den Farben von vier Sprungmarken in der untersten Tafelzeile korrespondierten (vgl. Abbildung 5 auf Seite pageref). Dadurch wird eine bequeme Navigation über nur vier Tasten auf der Fernbedienung möglich, denn der Sender sendet mit der Seite über Steuercodes vier empfohlenen Sprungziele, abhängig vom Inhalt der Seite. Beispielsweise wollen die meisten Benutzer von Tafel 302 - dem Fernsehprogramm für den Nachmittag - zur vorherigen oder zur nachfolgenden Seite - dem Vormittags- bzw. Abendprogramm - springen oder zurück zur Haupttafel 300.
Einige Schwerpunkte der technischen Entwicklung sollen im folgenden kurz dargestellt werden.
Neu bei EPG sind folgende Möglichkeiten (vgl. [Eit97]):
In Deutschland senden ARD & ZDF den EPG.
NexTView ist ein TV-Guide, der vom Schweizer Fernsehen SF1 erstmals 1997 ausgestrahlt wurde. Eigentlich wollten ARD/ ZDF-Videotext und die Fernsehtexte der dritten Programme NexTView auf der Internationalen Funkausstellung 1997 vorstellen, sind dann aber davon abgewichen und haben den digitalen EPG als IFA-Präsentation ausgewählt.
Es handelt sich hierbei um einen analogen Electronic Program Guide, der als erweiterter Teletext-Decoder serienmässig in TV-Geräte eingebaut ist (z.Zt 1 Million Geräte ausgeliefert). Ziel ist eine Senderübergreifende Begleitung des Fernsehprogrammes. NexTView ermöglicht verschiedene Suchkriterien (Sender, Genre, Zeit, Tag).
Da ausser SF1 auch noch 3sat, Euronews, TSR1, TSI1 und TV5 einen gemeinsamen NexTView senden, ist eine senderübergreifende Programmauswahl möglich.
Für die oben genannten Sender wird NexTView in Biel/Schweiz von SWISS TXT erstellt, wo eine zentrale Datenbank u.a. ein permanentes Update der Programme bzw. Programmänderungen ermöglicht. Das NexTView-Format wird dann über das Teletext-Signal ausgestrahlt, über den NexTView-Decoder im TV-Gerät decodiert und erscheint als Display auf dem TV-Bildschirm.
Im Unterschied zum EPG entstehen dem Nutzer keine zusätzlichen Kosten für eine Set-Top-Box, da der Decoder für NexTView schon im Fernsehgerät eingebaut ist.
Intel und Debis haben - unabhängig von einander - Systeme entwickelt, womit man zusätzlich zum TV auch andere Daten senden kann. Intels Technik heisst Intercast[vide]. Debis hat seine Variante TV-Online genannt.
TV-Online macht sich folgende technische Besonderheit des deutschen Videotext zunutze:
Im PAL-Bildsystem kann das Videotext-Angebot eines Senders aus maximal 999 Seiten bestehen, die jeweils bis zu 1000 Zeichen enthalten können.
Darüber hinaus enthält jede Videotextseite einen Bereich von 320 Byte, der aus beliebigen Daten bestehen kann. Ein Fernseher kann mit diesen Daten nichts anfangen, an Computer kann man aber auf diese Weise etwa 25 bis 105 Megabyte Daten pro Stunde übertragen.
Ein Computer, der mit einer entsprechenden Tunerkarte ausgesattet ist, wertet diese Daten aus. Die Kosten für die Übertragung sind mit der monatlichen Fernsehgebühr abgegolten, es fallen keine separaten Leistungskosten an (Ein Content-Anbieter kann diese Daten verschlüsselt und nur gegen Gebühr freischalten).
Das bedeutet aber, dass ein Anbieter seine Kosten durch Werbung finanzieren müsste.
Das TV-Online-System von Debis sieht folgendermassen aus:
Durch die Übertragungstechnik lassen sich auch sehr leicht Systemupdates durchführen und beim Anwender installieren.
Der Vorteil für den Anwender ist, dass er nur den Tuner mit der Software kaufen muß - der Empfang von TV-Online ist kostenlos.
Der Name Intercast setzt sich zusammen aus den Worten ,,Internet'' und ,,Broadcast''. Intercast ist ein Konzept, bei dem man durch eine elektronische Bildschirmzeitung surfen kann wie durchs World Wide Web.
Diese Technologie wurde zum ersten mal bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta vorgestellt. Der amerikanische Sender NBC strahlte damals parallel zu den Live-Bildern im Fernsehen Intercast-Daten aus.
Entwickelt wurde die Intercast-Technologie von der Firma Intel. Es ist ein Verfahren zur Übertragung von internetähnlichen Daten in der vertikalen Bildaustastlücke eines oder mehrerer TV-Kanäle. Die übertragenen Daten sind HTML-Seiten, aber auch Bilder, Animationen und Audiofiles.
Die dabei verwendeten standardisierten Internet-Protokolle werden von den Senderanstalten in die vertikale Bildaustastlücke integriert und zusammen mit dem Fernsehbild ausgesendet. Pro Austastlücke, die dem Intercast-Dienst zur Verfügung steht, können über 10kBit Daten pro Sekunde übertragen werden. Würde man alle 16 Zeilen verwenden, käme man auf einen Datendurchsatz von fast 200kBit/s.
In Deutschland wurde Intercast zur Internationalen Funkausstellung 1997 eingeführt. Als erster europäischer Fernsehsender strahlte das ZDF parallel zu den Sendungen Informationen aus. Seit August 1998 ist auch das Deutsche Sportfernsehen (DSF) dabei.
Zur Zeit sendet das ZDF 24 Stunden am Tag Intercast-Daten. Es werden laufend aktuelle Informationen aus dem heute.online Nachrichtendienst, aber auch WISO-Tips und Kulturinfos intercastfähig zusammengestellt.
Das ZDF geht nach Umfragen und den Verkaufszahlen der intercastfähigen TV-Tunerkarten von mehr als 300.000 Benutzern aus [Zie].
In den USA wird Intercast auf den Kanälen CNN, QVC, NBC, MTV, und M2 eingesetzt.
Wenn man Computer mittels einer Steckkarte zum Fernsehempfänger umwandelt, kann man aber mit angeschlossenem Modem bei Bedarf auch weiterführende Links aufrufen.
Sie haben einige Gemeinsamkeiten (das Internet Format HTML, sowie einen optionalen Rückkanal), aber auch Unterschiede in der Realisierung.
Im folgenden werden diese Verfahren vorgestellt, sowie ihre Vor- und Nachteile kurz umrissen.
Die Entwicklung von TeleWeb wird von der Vereinigung der Elektronikgeräte-Hersteller Europas (= European Association of Consumer Equipment Manufacturers, EACAM)), die ein Nachfolgeverfahren für Videotext sucht, das preisgünstig Features anbieten soll, die der Kunde vom Computerbildschirm her kennt, vorangetrieben. Die Mehrkosten für den Decoder, der zugleich Fernsehtext, OnScreendisplay und TeleWeb verarbeiten kann, sollen sich auf lediglich 40,- DM pro Gerät belaufen.
TeleWeb wurde zur Internationalen Funkausstellung 1999 in Berlin von Pro7 erstmals probeweise ausgestrahlt. Auch Sat1 und SWISS TXT bereiten sich auf den Start von TeleWeb vor.
Teleweb-Inhalte werden in der vertikalen Austastlücke des Frensehsignals zusammen mit Videotext ausgestrahlt. Während bei Videotext die Übertragung zyklisch mit einer Wiederholung des Inhalts alle 20-30 Sekunden erfolgt, wird bei Teleweb der Inhalt eventuell nur einmal übertragen. Es gelangen nur die Informationen in den Speicher des Teleweb-Dekoders, die der Benutzer zulässt. Er kann durch individuelle Konfiguration bestimmte Genres zulassen oder ausschliesen. Deshalb kann die Teleweb-Ausstrahlung auch zu Sendezeiten erfolgen, in denen nur wenige Zuschauer den Teletext nutzen, so z.B. auch nachts. ,,Die angebotenen Seiten sind den Darstellungsmöglichkeiten des Fernsehbildschirms angepasst und bieten Navigationshilfen und Präsentationsmöglichkeiten, die weit über die des Videotextes hinausgehen.'' (vgl. [IRT98]).
Web-TV ist eine Set-Top-Box, die bislang nur in den USA erhältlich ist und mit dem Fernseher und der Telefonleitung verbunden wird. Entwickelt wurde dieses Projekt 1995 von WebTV Networks Inc. in Palo Alto, Kalifornien. Das Gerät wird mit einer Fernbedienung, die auch den Cursor steuert, bedient. Optional gibt es noch eine Infrarottastatur,. Ausserdem gibt es einen Schlitz für Smartcards. Im Unterschied zum PC gibt es keinen Boot-Vorgang, man wählt sich nur ein und ist online. Es ist zwar nicht möglich Seiten zu speichern, aber man hat die Möglichkeit, Bookmarks zu setzen. Ausserdem kann man mit einem Standarddrucker Seiten ausdrucken. Weiterhin kann man E-Mail empfangen und verschicken, Texte können entweder über ein virtuelles Keyboard am Bildschirm eingegeben werden, oder aber mit einer kabellosen Tastatur.
Mit WebTV Plus ist es seit einiger Zeit auch möglich interaktiv an bestimmten Sendungen teilzunehmen, d.h. abzustimmen oder Fragen bei Gameshows zu beantworten.
HTML-Seiten für Teleweb müssen auf die Funktionalität der Fernsehgeräte- Browser zugeschnitten werden.
Ziel ist, einen Standard für intelligentes Fernsehen zu verabschieden.
Der Ausgangspunkt ist der Gedanke, neben der Infrastruktur des Internets digitale Fernsehkanäle zu nutzen und TV-Sendungen gemeinsam mit Internetdaten über die üblichen Verbreitungswege - Kabel, Satellit, terrestrisch - an ein Massenpublikum zu bringen.
Um dies zu erreichen, entwickelte man eine Reihe von Protokollen, um Fernsehkanäle in ein für das Web geeignetes Format zu bringen.
Würde die Trennung zwischen den beiden Massenmedien überwunden, könnte sich das Erscheinungsbild des Fernsehens grundlegend wandeln: An mehrsprachige Untertitel oder verschiedene Synchronfassungen wäre zu denken, auch an umfangreiche programmbegleitende Info-Elemente, Sport- und Wirtschaftsstatistiken, Zugriff auf Nachrichtenarchive, die man passend zur Sendung aus einem parallelen Datenstrom filtern, sichten und speichern könnte. Auch eine andere Facette wäre denkbar: Der Interessent könnte noch während des TV-Werbe-Spots die Bestellung aufgeben.
Bislang ist aber das in einem Strategiepapier genannte Ziel eines ,,All-in-One''-Entertainmentcenters noch nicht über das Versuchsstadium hinausgekommen.
Die HTML-basierten ATVEF-Fernsehdienste weisen noch Kinderkrankheiten auf. Beispielsweise können textlastige Internetseiten auf dem Fernsehbild nur schwer dargestellt werden.
Deutsche Firmen, die schon Lizenzen bei ATVEF erworben haben, sind z.B.: Bertelsmann, Nokia, Pro Sieben Digital Media.
Bei Enhanced TV werden nur die Internet-Adressen über Teletext-Seiten ausgesendet. Die Applikationen können entweder auf Fernsehbeiträge bezogen oder davon unabhängig sein.
Unter [vidb] kommt man auf in sehr angenehmen Blautönen gestaltete Web-Seite, die das HTML-Pendant der Seite 100 des ARD/ ZDF-Videotextes darstellt.
Sämtliche auf den Seiten enthaltenen Referenzen werden durch Internet-Links realisiert, so dass sich die Navigation sehr einfach gestaltet. Daneben hat man aber auch die Möglichkeit Seitennummern direkt einzugeben und zur Folgeseite zu ,,blättern''. Über einen Auswahl-Knopf hat man auch immer die wichtigsten Referenzen, sprich bei Seite 100 die Kataloge, verfügbar.
Als besonderes Bonbon gibt es beim ARD/ ZDF-Videotext die Möglichkeit einer Volltextsuche, ähnlich der auf vielen Web-Seiten. Dabei kann der Benutzer sogar wählen, ob er den Suchbereich auf die aktuell gewählte Rubrik - was wohl die aktuelle und alle refenzierten Untertafeln beinhaltet - einschränken will oder alle im Internet verfügbaren Tafeln durchsuchen will.
Nachteilig ist die Tatsache, dass aus rechtichen Gründen nicht der komplette Teletext verfügbar ist. Die komplette Rubrik 300 - der TV Guide - sowie sämtliche Aktiennews sind leider nicht im Internet-Angebot enthalten.
Alles in allem bieten ARD & ZDF ein sehr gutes Internet-Angebot ihres Teletextes. Trotz des des Fehlens wichtiger Seiten kann er durch eine außerordentlich gute Umsetzung auf des Medium HTML glänzen.
Auf der Web-Seite von TV Today [vidh] hat man die Möglichkeit zum sogenannten ,,Online TV'' [vida]. Dabei handelt es sich um eine Technik, die in kurzen Zeitabständen, das aktuelle Fernsehbild verschiedener Fernsehsender ins Internet einspeist.
Als Nebenprodukt dieser Technik ist es nun möglich, auch den Videotext der ,,ausgestrahlten'' Sender zu benutzen. Derzeit umfaßt die Liste dieser Sender RTL, Pro7, RTL2, Kabel 1, VOX, MTV, VH-1, NBC, TRT, CNN und Euro-News.
Im Gegensatz zum ARD/ ZDF-Videotext hat man bei TVToday Wert darauf gelegt, die Seiten möglichst orginalgetreu darzustellen. Deshalb präsentiert er sich auch mit schwarzem Hintergrund und den vom Teletext her bekannten leuchtenden Schriftfarben mit einer Schriftart fester Breite. Um die Online-Umsetzung der Seiten nicht unnötig kompliziert zu gestalten hat man darauf verzichtet, unnötige Grafik-Akrobatik der Videotextseiten mit zu portieren. Deshalb präsentiert sich der TVToday-Online-Videotext in einem sehr schlichten Gewand.
Nichtsdestotrotz haben die Entwickler es geschafft, die Seitenquerverweise mit Hyperlinks zu versehen, was ein fast so bequemes Navigieren ermöglicht, wie im ARD/ ZDF-Online-Videotext. Für den Spartaner, der auch im Zeitalter der Hyperlinks noch lieber die Adresse von Hand eingibt, existiert noch ein Textfeld zur Eingabe von Tafel-Nummern. Dabei hat der Benutzer sogar die Möglichkeit, sich die Seite komplett neu generieren zu lassen (,,Reload''), oder eine bereits früher portierte Seite aus dem Speicher des Online-Videotext-Generators schicken zu lassen.
Der Videotext von Online TV orientiert sich stärker an der klassischen Variante für die TV-Geräte. Den Vorteil der großen Senderauswahl bezahlt man leider mit wesentlich längeren Wartezeiten, da die Seiten im Gegensatz zu Angebot von ARD & ZDF online generiert werden müssen und nicht schon in der besser verwertbaren Datenbankform zur veerfügung stehen.
Solange das Internet aber an den Computer gebunden ist, wird der Zuschauer es sich überlegen, ob er erst seinen Computer startet um Nachrichten und Sportergebnisse abzurufen, die er im Fernsehtext kostenlos und meist sogar aktueller erhalten kann.
Elektronischer Programmführer. EPG ist eine elektronische Programmzeitschrift, die den Nutzer/Zuschauer am Bildschirm durch die Vielfalt der Programme führen soll. Die simpelste Form ist die Auflistung aller empfangbaren Programme. Anspruchvollere EPG bieten mehrere Wege zum gewünschten Programm, etwa über Genres, über Lesezeichen oder über eine sendezeitenbezogene Suchanfrage. Ausserdem kann man den EPG so programmieren, das bestimmte Sendungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen verschlüsselt werden (vgl. Kapitel 3.1.1 auf Seite pageref).
Seitenbeschreibungssprache für Internetseiten.
Wahlweiser Empfang von Mitteilungen mit Hilfe codierter Daten in Zeilen. Videotextsystem des Dachverbandes der freien Rundfunkanstalten Grossbritanniens. Einführung 1977 (vgl. Kapitel 2 auf Seite pageref).
Navigationshilfe für den Videotext (vgl. Kapitel 2.7 auf Seite pageref).
Verfahren, um mit Hilfe von Steuerzeichen im Videotext-Signal Fernsehsendungen zur richtigen Zeit aufzuzeichnen (vgl. Kapitel 2.6 auf Seite pageref).
Verfahren, um mit Hilfe von TV-Programm-Tafeln im Videotext den Videorecorder zu programmieren (vgl. Kapitel 2.6 auf Seite pageref).